Der wahre katholische Glaube bekennt, dass das Wesen aller Geschöpfe gut ist, der geistigen und der leiblichen, und dass es kein wesenhaft Böses gibt, weil Gott, der Schöpfer des Weltalls, nur Gutes schuf. Daher wäre auch der Teufel gut, wenn er geblieben wäre, wie er geschaffen war. Weil er aber von seinen naturhaft guten Gaben schlechten Gebrauch machte und in der Wahrheit nicht bestand (Jo 8,44), ging er zwar nicht in ein entgegengesetztes Wesen über, aber er fiel vom höchsten Gute ab, dem er anhangen sollte. Und ebenso stürzen jene, die solches behaupten, aus der Wahrheit in den Irrtum und beschuldigen die Natur des Fehlers, den sie aus freiem Willen begehen und für den sie um ihrer freiwilligen Verkehrtheit willen verdammt werden. Das also wird an ihnen böse sein; allein das Böse selbst ist nicht ihr selbständiges Wesen, sondern es ist die Strafe des (von Gott abgefalenen) selbständigen Wesens.
(Papst Leo I., ep. 15,6 [54:683])
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