Menschenruhm - kein Heiligtum!
Heute will man dich vergotten,
Morgen hörst du dich verspotten.
Suchst du nur bei Menschen Ehr,
Hast du wenig, suche mehr!
Menschengunst - ein Nebeldunst!
Die dich liebend heut umfassen
Können morgen dich schon hassen.
Drum sei weise, nur der Tor
Stützt sich auf ein schwankend Rohr.
Menschengruß - kein sichrer Fuß!
Mancher fragt, wie's dir ergehe;
Ging's dir wohl, so tät's ihm wehe.
Süße Worte, falsche Treu,
Das ist in der Welt nicht neu.
Menschenwort - kein fester Hort!
Heute heißt's: mein Wort zum Pfande;
Morgen: ich bin's nicht imstande.
Drum der Spruch: Ein Wort, ein Eid!
Gilt nicht mehr in unsrer Zeit.
Menschenmacht - sinkt über Nacht.
Die noch heut wie Berge stehn
Kann der Wind wie Spreu verwehn.
Wer auf Menschenmacht vertraut,
Hat sein' Grund auf Sand gebaut.
Menschenglück - kein Felsenstück.
Mag der Morgen froh erscheinen,
Abends kannst du dennoch weinen.
Auch das heiterste Gesicht
Ist ein Spiegel, der zerbricht.
Menschenzeit - sie reicht nicht weit.
Mancher denkt hinaus auf Jahr',
Morgen liegt er auf der Bahr';
Denn der Tod hält raschen Schritt
Und fragt nicht: willst du auch mit?
Fragst du nun: wo sichrer ruhn?
Ruh in Gott! Ihm glaub und traue,
Zu Ihm bet' und auf Ihn schaue,
Er bleibt GOTT, wenn alles fällt.
Selig, wer zu Ihm sich hält.
Nihil obstat: Julius Desfossez, libr. cens. - Imprimatur: Friburgi Helv., 21. IX. 1953 L. Waeber, vic. gen. - Kanisius-Verlag, Freiburg / Schweiz
Freitag, März 09, 2007
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1 Kommentar:
wie wahr!
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