Rufe frühzeitig den Priester, damit der Kranke noch beichten und mitbeten kann. Dann ist durch den Trost der Sakramente die seelische Heiligung und oft eine Wendung der Krankheit leichter erreichbar. Wer den Priester ruft, muß ihm sagen, ob der Kranke noch schlucken kann oder gar schon bewußtlos ist.
Das Krankenzimmer ist für die Versehfeier gereinigt und aufgeräumt, evtl. auch mit Blumen geschmückt.
Der Heiland kommt!
Beim Herannahen des Priesters zünde man die Kerzen an. Alle Angehörigen sollen bei der Versehung dabei sein und kniend den Heiland ehren. Während der Beichte verlassen sie das Zimmer und beten nebenan für den Kranken/Sterbenden, bis sie wieder hereingerufen werden und kniend wieder dabei sind.
Nach dem Versehen lasse man den Kranken zur Danksagung etwas allein und baue das Altärchen erst später ab.
Schon in gesunden Tagen beschaffe sich die katholische Familie Kreuz, Leuchter, geweihte Kerzen, Weihwasser, Watte und evtl. ein besonderes Leintuch, das man besticken kann. - Diese Dinge wären passende Geschenke bei Familienfesten. - Um die Gnade einer wohlversehenen Sterbestunde soll man öfter im Leben beten. Seid bereit, sagt der Heiland!
Das Versehaltärchen stellt man so, daß der Kranke darauf sehen kann. Decke darauf ein weißes Leintuch, ein Kreuz mit 2 Kerzen, ein Schälchen mit Weihwasser und einen Palmzweig. Die Mitte des Tisches bleibt frei für die hl. Kommunion und das hl. Öl, das der Priester mitbringt. Wenn der Kranke kommuniziert, soll auch ein kleines Glas Trinkwasser da sein.
Für die hl. Ölung fügt man auf einem flachen Teller 6 Wattekugeln, einen Löffel Salz oder eine kleine Handvoll Brotkrumen zum Abreiben der öligen Finger und ein Handtuch hinzu. Watte, Salz oder Brot werden nach der Versehfeier durch Verbrennen im Herd beseitigt, nicht bloß fortgeworfen.
Aug. 1960, F. Schmitt, Siegburg
Versehtisch - wie er im Krankenzimmer für die Spendung der hl. Kommunion und der hl. Ölung vorbereitet werden soll.
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