Häufig wurde in der christlichen Vergangenheit um den Inhalt des Begriffs der „Prädestination" gerungen, um die Interpretation „der in Gottes freiem und ewigen Ratschluß gefällten Vorentscheidung über das endgültige Heil oder Unheil des Menschen".
Welches ist die Lehre der Kirche dazu?
Gott entscheidet also nicht im voraus über unser ewiges Schicksal, ob Himmel oder Hölle, sondern er kennt im voraus unsere Entscheidung und unser aus dieser erfolgendes „Los“.
Kein Engel und kein Mensch wird von Gott zur ewigen Verwerfung vorherbestimmt. Vielmehr will Gott positiv, und zwar mit all Seiner Liebe und all Seiner Macht, daß jeder Mensch selig wird. Was also Gott anbetrifft, so geschieht nichts von Seiner Seite, was dieses ewige Heil verhindert, alles aber, was es ermöglicht, was es herbeiführen kann. Niemals aber ohne die freie Mitbestimmung des Geschöpfes, soweit diese freie Mitwirkung dem Geschöpf möglich ist.
Wenn also ein Mensch „verworfen" (reprobiert) wird, dann immer nur aufgrund seines eigenen bösen Willens. „Der Sünder wird nicht von Gott zurückgestoßen; er stößt sich selbst zurück." (Ambrosius in Ps 43,25) „Gott ist gerecht; gerecht ist Gott: Er kann manche ohne Verdienst erlösen, denn Er ist gut; Er kann aber niemand ohne Mißverdienste verdammen, denn Er ist gerecht." (Augustinus c. Julian. 3,18,35) „Von sich aus ist Gott die Güte selbst; daß Er zur Gerechtigkeit (der Bestrafung) greifen muß, kommt von uns." (Tert. de res. cam. 14) „Deinen Gott wird dir niemand rauben, wenn du Ihn nicht selbst verrätst." (Augustinus in Ps 144,3) „Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben, aber die Lästerung wider den Geist wird nicht vergeben werden. Wer ein Wort redet wider den Menschensohn, dem wird vergeben werden; wer aber wider den Heiligen Geist redet, dem wird weder in dieser noch in der künftigen Welt vergeben werden." (Matthäus 12,31f.)
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