Christ ist, wer Jesus Christus ins Zentrum, in die Herzmitte seines Lebens stellt, für den Christus das A und O, der Anfang und das Ende, der Eingang und der Ausgang, das Beginnen und das Abschließen, d.h. das ganze Leben ist, sowohl das zeitliche wie das ewige. Christ ist, wer neben Jesus Christus nicht noch andere „Götter" hat, wer den Begründer des Christentums für GOTT, den alleinigen und einzigen GOTT hält und darum über alles ehrt und achtet und darum Seine Gebote und Weisungen und Lehren über alles beachtet und befolgt.
Kein Christ ist, wer andere Menschen auf die gleiche Stufe stellt wie Christus, wer z.B. andere „Religions"-Vorsteher und „geistliche" Führer (irgendwie auch) für Heilsstifter hält. Nur in Christus ist Heil, das Heil. Nur Jesus konnte von sich sagen: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Er hat nicht gesagt: „Ich bin ein Weg... es gibt noch andere..." Nur Er ist der Retter, der Erlöser. Kein Christ ist, wer andere (angebotene) „Wege" für wert hält, gleich- oder ähnlichwertig beachtet oder gar befolgt zu werden. Es gibt keine Gnosis (Wissen um Gott und göttliche Geheimnisse), es gibt keine Gotteserkenntnis gegen Christus. Als „Weg" und „Wahrheit" und „Leben" Etikettiertes und Proklamiertes, das auch nur in Teilbereichen gegen das von Jesus Christus Verkündete steht, kann für einen Christen nur als „Abweg" und „Unwahrheit" und „Unleben (Tod)" gelten.
Christ ist, wer Jesus Christus für den Wegweiser, den Wahrheitsverkünder, den Lebensspender hält, außer dem es nur Boten, Vermittler, Diener dieses Seines Weges, dieser Seiner Wahrheit, dieses Seines Lebens geben kann. Kein Christ ist, wer auch nur irgendeinen anderen Menschen als mit gleicher/ähnlicher Macht und Herrlichkeit, mit irgendwelcher eigener Machtvollkommenheit ausgestattet hält. Christus ist das Licht der Welt. Er ist der Lehrer aller Lehrer, der Meister aller Meister, der Herrscher aller Herrscher. Von Seinem Denken und Wollen hängt alles, hangen alle ab. Sein Gericht ist das höchste. Sein Wort das absolute, das alles und alle bindende. Niemand kann sich herausnehmen, über Sein Wort zu bestimmen, zu verfügen. Was Jesus Christus bezeugt und gelehrt hat, hat ewigen Bestand und ewige Gültigkeit. Keine Autorität der Erde (auch die des Papstes nicht!) und des Himmels (auch die der Engel und Heiligen nicht), kann dagegen auftreten. Ein Papst, auch wenn er als Nachfolger des Apostels Petrus höchster „Stellvertreter Christi" und damit „Schlüsselträger" und damit Inhaber der Binde- und Lösegewalt ist, hat keine eigene Machtvollkommenheit, so daß er irgend etwas von Christus Bezeugtes, Bewertetes, Gelehrtes, Entschiedenes neu und anders bezeugen, bewerten, lehren oder entscheiden könnte. So können Päpste und Konzilien nichts von dem aufheben oder uminterpretieren, was in der (als echt und vollständig erkannten und anerkannten) Heiligen Schrift festgeschrieben und von Anfang an zuverlässig überliefert ist. Die Apostel und Jünger Christi und ihre Nachfolger sind nichts mehr als Diener und Ausspender der Besitz- und Reichtümer Christi. Sie sind nicht als Herren über das Erbe Christi gesetzt, sondern als Verwalter. Das Erbe aber sind vorzüglich die Seelen, die von Ihm erlösten, losgekauften Seelen. Christus ist die Tür zu den Schafen. Er ist der gute Hirt. Er ist das Brot des Lebens. Er ist die Auferstehung und das (ewige) Leben. Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Er steht an der Spitze von allem, und alles hat in Ihm seinen Bestand. In Ihm ist alles erschaffen, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten, alles ist durch Ihn und für Ihn geschaffen. (Kol I, 15-17) In Ihm wohnt wirklich die ganze Fülle der Gottheit. (Kol 2,9) Er ist der Anfang, der Erstgeborene unter den Toten. (Kol. 1,18) Alles hat Er (Gott Vater) Ihm zu Füßen gelegt und Ihn zum alles überragenden Haupte der Kirche gemacht, die Sein Leib ist, erfüllt von Ihm, der das Ganze mit allem erfüllt (Eph 1,22.23).
Wie tief und eindrucksvoll ist die schlichte Symbolik alter Mosaiken, Gemälde, Buchmalereien: Christus groß, alle anderen Personen, z.B. Apostel usw., klein dargestellt (vor Ihm wird alles klein).
Christus ist gesetzt ... zu einem Zeichen des Widerspruchs, an Ihm vollzieht sich das große Entweder-Oder. „Glaubt nicht, Ich sei gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert (der Geisterscheidung)." (Mt 10,34)
„Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber auf den Sohn nicht hören will, wird das Leben nicht sehen, sondern dem Zorne Gottes verfallen." (Jo 3,36) „Wer an Ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat." (Jo 3,18) „Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer aber den Sohn bekennt, hat auch den Vater." (I Jo 2,23)
„Das ist Sein (des Vaters) Gebot, daß wir an den Namen Seines Sohnes Jesus Christus glauben." (I Jo 3,23) „Wer an Mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und wer im Glauben an Mich lebt, wird in Ewigkeit nicht sterben." (Jo 11,26) „Niemand erkennt den Sohn als der Vater, und niemand erkennt den Vater als der Sohn und wem der Sohn es offenbaren will." (Mt 11,25-27) „Wer Mich verachtet und Meine Worte nicht annimmt, der hat seinen Richter: das Wort, das Ich verkündet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage." (Jo 12,47.48) „Wenn ihr nicht glaubt, daß Ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben." (Jo 8,24) „Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden; auf wen aber der Stein fällt, den wird er zermalmen." (Lk 20,18) „Ist unsere frohe Botschaft verhüllt, so ist sie nur für jene verhüllt, die verloren gehen, für die Ungläubigen, deren Verstand der Gott dieser Welt verblendet hat, daß ihnen nicht erstrahle das Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, der das Ebenbild Gottes ist." (2 Kor 4,3f. „Sie verleugnen den Herrn, der sie losgekauft hat, und ziehen sich jähes Verderben zu." (2 Petr 2,1)
Darum: „Geliebte, traut nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind. Denn es sind viele falsche Propheten in die Welt hinausgegangen. Daran erkennt den Geist Gottes: Jeder Geist, der bekennt, daß Jesus Christus im Fleische gekommen ist, ist aus Gott; der Geist aber, der Jesus nicht bekennt, ist nicht aus Gott." (I Jo 4,1) „Viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht bekennen, daß Jesus Christus im Fleische erschienen ist. Aus ihnen spricht der Verführer, der Antichrist. Seht euch vor, daß ihr nicht verliert, was ihr erarbeitet habt, sondern daß ihr den vollen Lohn empfangt. Wer über die rechte Grenze hinausgeht und nicht bei der Lehre Christi bleibt, besitzt Gott nicht; wer aber bei der Lehre bleibt, besitzt den Vater und den Sohn."
Da Christus also, wie hinreichend nachgewiesen, identisch mit GOTT ist, eines Wesens mit der höchsten unerschaffenen und allschöpferischen Ewigen Wesenheit, ist jeder Mensch ein (mindestens anonymer) Christ, der den Willen GOTTES (wenigstens implizit) (nach Maßgabe seines Erkennens und seiner Willenskraft) erfüllt oder (grundsätzlich) zu erfüllen trachtet. Um Christ zu sein, ist also weder das konkrete Wissen um Christus, noch das explizite Bekenntnis zu Ihm, noch die materielle Taufe etc. Unabdingbare Voraussetzung. Das alles gab es einmal nicht. In den Zeiten vor Christus. Im Alten Bund. Und doch waren – schon vor Christi Geburt – ALLE „Gerechten" jener frühen Epochen eigentlich auch CHRISTEN, d.h. in Christus (Vor-)-Erlöste, nämlich Menschen, die an den GOTT glaubten, der dann „in der Fülle der Zeit" in Jesus Christus Mensch und damit sichtbarer, „greifbarer" Retter, Erlöser geworden ist, an den Gott, der schon damals Seinen Willen, Seine Gesetze (durch die Propheten) den Menschen zur Erfüllung und damit zu ihrem Heil auftrug, und schon damals ALLES auf CHRISTUS hin schuf und ordnete. Adam und Eva, Noah, Abraham, Moses, Esther und Judith, Anna und Joachim, etc. Sie alle waren und sind also Erlöste, Errettete, Heilige und darum auch CHRISTEN! Sie ohnehin. Aber nicht nur sie, sondern auch ALLE HEIDEN; die ohne eigene Schuld nichts (oder nicht Hinreichendes) von der wahren Gottesoffenbarung, nichts (oder nicht genügend Überzeugendes) von Jesus Christus als dem Gott-Menschen und Erlöser, nichts (oder nur Bruchstückhaftes) von seinem Evangelium (oder schon von seinem Protoevangelium), nichts (oder mehr Negatives) von seiner Kirche erfahren haben und erfahren, und die nach bestem Wissen und Gewissen ihr Leben an ihrem entsprechend dunklen, wenigstens aber aufrichtigen Glauben ausrichten. Alle, die „in unüberwindlicher Unwissenheit" hinsichtlich der göttlichen (Voll-)-Wahrheit „in Finsternis und Todesschatten" sitzen, die unschuldigerweise falschen Philosophien und Religionen und Weltanschauungen anhangen und so ihr kümmerliches, aber ehrliches, „gutartiges", „gerechtes" Seelenleben fristen.
Christ ist also nicht nur, wer sich bewußt zu Christus bekennt und seine Lehre annimmt und erfüllt, sondern auch, wer sich unbewußt, eben implizit, d.h. einschlußweise, zu all dem bekennt und all das annimmt, und all das erfüllt, was GOTT direkt und indirekt in jedes Menschen Herz „verkündet". So ist denn tatsächlich JEDER Mensch, sind ALLE Menschen ohne Ausnahme erlöst oder vorerlöst.
Es gibt also eine wahre „Allerlösungslehre". Aber sie darf nicht mißverstanden und mißdeutet werden.
Wären wir alle unschuldig wie Kinder, wie (noch) unwissende und unvermögende Kleinkinder, dann bräuchten wir um unser ewiges Seelenheil keine Bedenken zu haben. Wir kämen alle in den Himmel. Und effektiv: ALLE Menschen, ALLE, auch die Ungetauften, also auch alle Heidenkinder, die gezeugt und empfangen werden, die nicht geboren oder geboren werden, die sterben oder getötet werden, ohne zum Vernunftsalter (und damit zur Fähigkeit des Sündigens, zur Auflehnung wider Gott) gelangt zu sein, sie ALLE sind notwendigerweise in Christus Erlöste und wie die Unschuldigen Kindlein von Bethlehem in Christus Geheiligte und Heilige. Und sie genießen ALLE die ewige Glückseligkeit. Um ihr Heil müssen wir also nicht fürchten. Das Kapitalverbrechen der Abtreibung (z.B.) ist nicht deshalb so entsetzlich und verabscheuungswürdig, weil die Dahingeschlachteten ewig verlorengingen, sondern weil sich die sie Abschlachtenden mit höchster Wahrscheinlichkeit zur Hölle verdammen. Und wohlverstanden: die Unschuldigen Kindlein von Bethlehem sind nicht deshalb Selige, weil sie etwa Judenkinder (also Kinder des „auserwählten Volkes") waren, und auch nicht, weil sie wegen Christus (um Christi willen) getötet wurden. Sie wären es auch, wenn sie völlig ohne Zusammenhang mit Jesus Christus irgendwo auf dieser Welt von einem Rohling oder einer ganzen Horde von Schlächtern gemordet oder von Krankheit oder Naturkatastrophen oder Unfällen aus dem Leben gerissen worden wären. Sie sind ganz einfach Selige, weil sie unschuldige Kindlein waren und als beseelte Geschöpfe Gottes in Christus Erlöste sind, solange sie sich nicht bewußt gegen Gott richten!
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