Denn was wäre vorzüglicher, oder was klarer und was frömmer als alle Gottesfurcht, als den Grund des Glaubens des heiligen Petrus, des ersten Hirten der Kirche festzuhalten, den er mit einem glücklichen Bekenntnis bekanntgemacht hat? "Niemand nämlich, sagt der Lehrer der Völker, kann einen anderen Grund legen als den, der gelegt worden ist. Jesus Christus (1 Kor 3,11)." Die Festigkeit dieses unbeweglichen Grundes hat ohne Zweifel der heilige Petrus bekannt und erklärt, nicht auf Grund einer Offenbarung von Fleisch und Blut, sondern des Vaters vom Himmel. Als nach der Zurückweisung der Meinung gewisser Leute der Kenner aller erforschte, was der Glaube in den Gemütern der Jünger bewirkte, da hat er allein für sich und für alle, und ein einziger zugunsten der Einheit das Zeugnis des Glaubens dargeboten mit den Worten: "Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes (Mt 16,16)." Er aber hat bald darauf ohne Verzug den Lohn des Bekenntnisses erhalten, da er zum Türhüter des Himmels und zum Schiedsrichter der Seelen für Binden und Lösen gemacht wurde. Denn der Herr antwortet sofort: "Und ich sage dir: du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen (ebd 18)." Auf diesen Felsen, sagte er, den du bekannt hast, und von dem du Würde des Namens erhalten hast, auf diesen festen Glauben will ich meine Kirche bauen; und deshalb werden die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen. Durch diese wird der Eingang des Todes aufgetan, damit die zum Schoß der Hölle hinabsteigen, die den Irrtümern jener folgen, die sich von der Glaubensgemeinschaft des heiligen Petrus absondern. Denn wehe, nachdem sie die unerschütterte Festigkeit des unverletztlichen Felsens verlassen haben, beeilen sich die Armen, ihr Haus der Unredlichkeit auf schlüpfriges und sandiges Land zu bauen. Da aber nach dem beglückenden Worte Gottes eine Überschwemmung gekommen war, wurde die Schwelle des Hauses zerschlagen, und es stürzte ein, weil es nicht auf festen Grund gebaut war (vgl Mt 7,26-27). O wie sind die haltlosen Machenschaften aller Irrlehrer zerstört worden, während die Mauer seines Glaubens unbeweglich standhielt! Ob Petrus etwa gesagt hat: du bist Christus, der für uns Sohn des Menschen geworden ist, und der durch Annahme Sohn Gottes ward? Das sei ferne! Das hat weder Petrus bekannt, noch bekennt es die heilige Kirche, die auf den festen Felsen gegründet ist, das heißt, auf das Fundament des Glaubens, das Christus ist - die Kirche, die Christus beschützt und verteidigt, und die Petrus, auf die Hilfe Christi gestützt, regiert. Vielmehr bekennt sie, einstimmig mit Petrus, Christus als den Sohn Gottes; denn ein einziger ist Christus, Gottes und des Menschen Sohn, nicht durch die Gnade der Annahme, sondern kraft der eigenen Sohneswürde.
Papst Hadrian I. (772-795) - Brief "Praestolatus nimisque" (786) an Karl den Großen, - PL 98,387-390
Montag, Februar 04, 2008
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