Freitag, März 31, 2006

Wer ist ein Christ? Wer nicht? - Zum Vierten

(Vorgang: Teil 1 - Teil 2 - Teil 3)

Da Christus also, wie hinreichend nachgewiesen, identisch mit GOTT ist, eines Wesens mit der höchsten unerschaffenen und allschöpferischen Ewigen Wesenheit, ist jeder Mensch ein (mindestens anonymer) Christ, der den Willen GOTTES (wenigstens implizit) (nach Maßgabe seines Erkennens und seiner Willenskraft) erfüllt oder (grundsätzlich) zu erfüllen trachtet. Um Christ zu sein, ist also weder das konkrete Wissen um Christus, noch das explizite Bekenntnis zu Ihm, noch die materielle Taufe etc. unabdingbare Voraussetzung. Das alles gab es einmal nicht. In den Zeiten vor Christus. Im Alten Bund. Und doch waren - schon vor Christi Geburt - ALLE "Gerechten" jener frühen Epochen eigentlich auch CHRISTEN, d.h. in Christus (Vor-)Erlöste, nämlich Menschen, die an den GOTT glaubten, der dann "in der Fülle der Zeit" in Jesus Christus Mensch und damit sichtbarer, "greifbarer" Retter, Erlöser geworden ist, an den Gott, der schon damals Seinen Willen, Seine Gesetze (durch die Propheten) den Menschen zur Erfüllung und damit zu ihrem Heil auftrug, und schon damals ALLES auf CHRISTUS hin schuf und ordnete. Adam und Eva, Noah, Abraham, Moses, Esther und Judith, Anna und Joachim, etc. sie alle waren und sind also Erlöste, Gerettete, Heilige und darum auch CHRISTEN! Sie ohnehin. Aber nicht nur sie, sondern auch ALLE HEIDEN, die ohne eigene Schuld nichts (oder nicht Hinreichendes) von der wahren Gottesoffenbarung, nichts (oder nicht genügend Überzeugendes) von Jesus Christus als dem Gott-Menschen und Erlöser, nichts (oder nur Bruchstückhaftes) von seinem Evangelium (oder schon von seinem Protoevangelium), nichts (oder mehr Negatives) von seiner Kirche erfahren haben und erfahren, und die nach bestem Wissen und Gewissen ihr Leben an ihrem entsprechend dunklen, wenigstens aber aufrichtigen Glauben ausrichten. Alle, die "in unüberwindlicher Unwissenheit" hinsichtlich der göttlichen (Voll-)Wahrheit "in Finsternis und Todesschatten" sitzen, die unschuldigerweise falschen Philosophien und Religionen und Weltanschauungen anhangen und so ihr kümmerliches, aber ehrliches, "gutartiges", "gerechtes" Seelenleben fristen.
Christ ist also nicht nur, wer sich bewußt zu Christus bekennt und seine Lehre annimmt und erfüllt, sondern auch, wer sich unbewußt, eben implizit, d.h. einschlußweise, zu all dem bekennt und all das annimmt, und all das erfüllt, was GOTT direkt und indirekt in jedes Menschen Herz "verkündet". So ist denn tatsächlich JEDER Mensch, sind ALLE Menschen ohne Ausnahme erlöst oder vorerlöst.
Es gibt also eine wahre "Allerlösungslehre". Aber sie darf nicht mißverstanden und mißdeutet werden.
Wären wir alle unschuldig wie Kinder, wie (noch) unwissende und unvermögende Kleinkinder, dann bräuchten wir um unser ewiges Seelenheil keine Bedenken zu haben. Wir kämen alle in den Himmel. Und effektiv: ALLE Menschen, ALLE, auch die Ungetauften, also auch alle Heidenkinder, die gezeugt und empfangen werden, die nicht geboren oder geboren werden, die sterben oder getötet werden, ohne zum Vernunftsalter (und damit zur Fähigkeit des Sündigens, zur Auflehnung wider Gott) gelangt zu sein, sie ALLE sind notwendigerweise in Christus Erlöste und wie die Unschuldigen Kindlein von Bethlehem in Christus Geheiligte und Heilige. Und sie genießen ALLE die ewige Glückseligkeit. Um ihr Heil müssen wir also nicht fürchten. Das Kapitalverbrechen der Abtreibung (z.B.) ist nicht deshalb so entsetzlich und verabscheuungswürdig, weil die Dahingeschlachteten ewig verlorengingen, sondern weil sich die sie Abschlachtenden mit höchster Wahrscheinlichkeit zur Hölle verdammen. Und wohlverstanden: die Unschuldigen Kindlein von Bethlehem sind nicht deshalb Selige, weil sie etwa Judenkinder (also Kinder des "auserwählten Volkes") waren, und auch nicht, weil sie wegen Christus (um Christi willen) getötet wurden. Sie wären es auch, wenn sie völlig ohne Zusammenhang mit Jesus Christus irgendwo auf dieser Welt von einem Rohling oder einer ganzen Horde von Schlächtern gemordet oder von Krankheit oder Naturkatastrophen oder Unfällen aus dem Leben gerissen worden wären. Sie sind ganz einfach Selige, weil sie unschuldige Kindlein waren und als beseelte Geschöpfe Gottes in Christus Erlöste sind, solange sie sich nicht bewußt gegen Gott richten!
Noch einmal mit anderen Worten und ganz kurz gesagt: Gotteskind und damit in Christus Erlöster und damit Christ ist JEDER ins Dasein gerufene MENSCH, der nicht wissentlich und willentlich gegen seine Natur, gegen sein Gewissen, gegen Gott und damit gegen Christus steht.
Daraus folgt, daß ALLE jene keine Christen sind, die sich wider bessere Erkenntnis, d.h. schuldhaft, d.h. sündhaft gegen Christi Lehre und damit gegen GOTTES GESETZ oder gegen Gottes Gesetz und damit gegen CHRISTI LEHRE auflehnen. Und so wie ein Mensch, der ganz einfach die in allem grundgelegten Gesetze Gottes erfüllt, ein Christ ist, auch wenn er nicht getauft ist und vom christlichen Glaubensbekenntnis überhaupt nichts, oder nichts Ausdrückliches, oder nur Unzureichendes weiß, so ist kein Christ derjenige Mensch, der in irgendeiner Form wesentlich wider diese Gesetze handelt, auch wenn er getauft ist, auch wenn er ein höchster Kirchenfürst ist. Kein Christ ist, wer "aus seinem Herzen eine Mördergrube macht", wer also die Gnade(n) Gottes verschmäht, mit Füßen tritt, wer das Licht, das in ihn einfließt, mutwillig auslöscht, wer die Flamme erstickt, wer die Finsternis mehr liebt als das Licht. Kein Christ ist, wer, wenn er über Gott, über Christus Wahres erfährt, dieses Wahre dauernd, hartnäckig abweist, wer sich auf jeden spürbaren Gnaden-Anruf hin verschließt, wer im Seelischen fortgesetzt wider seine Natur handelt.
Und noch einmal anders ausgedrückt: Christ ist, wer nach dem Maße seiner Einsicht und seiner Fähigkeiten und seiner Mittel und seines Handlungsspielraums sich als Geschöpf und Kind GOTTES fühlt und benimmt und deshalb alles Gute anstrebt und alles Böse meidet und flieht und bekämpft.
(P.O.S.)

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